Menü Schließen

Wir trauern um Guido Rebholz

Am 15.09.2016 verstarb Guido Rebholz im Alter von 83 Jahren.

Mit großem Bedauern und herzlicher Anteilnahme nehmen wir Abschied von einer der prägenden Personen der FDP Bad Dürrheim. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Frau Ruth und der ganzen Familie Rebholz.

Guido Rebholz war für die FDP von 1971 bis 2005 im Gemeinderat tätig. Davon seit 1975 als Fraktionssprecher. Von 1980 bis 1990 war er zudem Mitglied des Kreistages. Zudem war er Ortsverbandsvorsitzender und im Kreisvorstand der FDP.

Guido Rebholz
Guido Rebholz

 


Hier ein Artikel der am 17.09.2016 im Südkurier erschienen ist.


Er schrieb Bad Dürrheimer Geschichte

Von Suanna Kurz
➤ Architekt Guido Rebholz mit 83 Jahren gestorben
➤ Durch Ehrenamt und Beruf prägte er die Stadt

Bad Dürrheim – Bad Dürrheim hat eine ihrer prägendsten Figuren der Nachkriegsgeschichte verloren: Am Donnerstagabend ist Architekt und Ehrenzunftmeister Guido Rebholz gestorben. Seine Familie war bis zuletzt an seiner Seite und begleitete den 83-Jährigen. „Es gab keinerlei Schmerz und Leid in ihm“, sagt Sohn Michael.

Guido Rebholz hat die Bad Dürrheimer Geschichte geprägt wie kaum ein anderer. Geboren am 14. April 1933 als Sohn des Malers Franz Rebholz und zweiter von drei Söhnen, wuchs Guido in Bad Dürrheim auf. Er arbeitete im Malerbetrieb seines Vaters, schloss eine Zimmermanns-Ausbildung ab und machte eine Lehre als Maurer. So kannte er die Gewerke des Hausbaus bestens und studierte Architektur. 1960 heiratete er Gerda Beck aus Schwenningen.

Im Jahr 1962 legte Guido Rebholz den Grundstein für das Unternehmen, das heute 40 Mitarbeiter beschäftigt: Zum einen gründete er sein eigenes Architekturbüro und zum anderen erblickte Sohn Michael das Licht der Welt, drei Jahre später Sohn Jürgen. 1969 gründete der Architekt die Wohn- und Gewerbebau GmbH und im Jahr darauf die Hausverwaltung Treuhand Rebholz.

Privat ereilte die junge Familie 1979 ein Schicksalsschlag, als Ehefrau Gerda nach langer Krankheit starb. Nun war Guido Rebholz nicht nur Unternehmer, er musste zugleich seiner Vaterrolle gerecht werden. Im Jahr 1984 schloss Guido Rebholz seine zweite Ehe mit Ruth, zusammen bekamen sie zwei Jahre später Sohn Thomas.

Ehrenamt war ein Wort, das Guido Rebholz großschrieb: 1962 in die Narrenzunft Bad Dürrheim eingetreten, wurde er zwei Jahre später bereits Zeugmeister und von 1990 bis 1998 Vize-Zunftmeister. Noch in diesem Jahr wurde Guido Rebholz zum ersten Ehrenzunftmeister der Narrenzunft ernannt.

Die Fastnacht hatte es ihm angetan. Und so war es für ihn klar, ab der ersten Stunde den Narrenschopf zu begleiten.

So machte er sich einen Namen als Erbauer der charakteristischen Solekuppeln, was er – wie so vieles – unentgeltlich tat. Zusammen mit Freund Karl Heinz Hornberger holte er die VSAN-Zünfte ins Boot, „der Zusammenhalt war zu der Zeit groß wie nie“, weiß Sohn Michael. Bis 2000 war Guido Rebholz Kassierer des Vereins Narrenschopf.

Weitere unzählige Bauprojekte begleitete der Architekt ehrenamtlich.

Im Jahr 2001 schufen Guido Rebholz und Karl Heinz Hornberger eine weitere, für Bad Dürrheim wichtige Attraktion: das Ballonfestival.

Der Politik, der galt Guido Rebholz‘ weiteres Engagement. 1963 trat er in die FDP ein, wurde 1988 Ortsverbandsvorsitzender und in den Kreisvorstand der FDP gewählt. Ab 1971 vertrat er die Bürger im Gemeinderat und von 1980 bis 1990 im Kreistag. Sohn Michael ist heute Ortsverbandsvorsitzender, auch Jürgen engagiert sich bei den Liberalen. Für die Fraktionsvorsitzende Andrea Kanold waren Guido Rebholz und Hans Lohrer die politischen Ziehväter.

„Ihm ist es gelungen, die Mittelständler in die FDP zu bringen.“ Sie behalte ihn als sehr eloquent und als prägende Figur in Erinnerung. Medaillen würdigten sein Engagement.

Nicht nur die Ortsgeschichte prägte Guido Rebholz. Einen Meilenstein schuf er mit dem Bau der Nachsorgeklinik Tannheim. Als eine „besondere architektonische Leistung“, zeichnet Geschäftsführer Roland Wehrle den Architekten aus. IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez würdigt das Wirken von Guido Rebholz mit den Worten: „Er war ein für die Region typischer Mittelständler und erfolgreicher Familienunternehmer. Eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit, die sich mit Fleiß, Ideenreichtum und großer Tatkraft einen Namen weit über unseren Wirtschaftsraum gemacht hat.

Guido Rebholz hat nicht nur für unsere Wirtschaft Vorbildliches geleistet, von seinem breiten ehrenamtlichen Engagement hat unsere Gesellschaft als Ganzes in außergewöhnlicher Weise profitiert.“

Vor sieben Jahren zog sich Guido Rebholz aus dem Geschäftsleben zurück. Bereits 1998 hatte er den Malerbetrieb an Sohn Jürgen übergeben, 2009 reichte er die Führungszügel an Michael weiter. Durch die beiden wird sein Lebenswerk fortgeführt.


Öffnet den Bericht als PDF-Datei: suedkurier_20160917_guido-rebholz

Diesen Beitrag teilen: